Werner Reichardt

deutscher Biologe und Kybernetiker; 1960 Direktor des Max-Planck-Instituts für Biologie in Tübingen, Wissenschaftliches Mitglied und geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik in Tübingen 1968-1992; arbeitete vor allem an der Analyse des Bewegungssehens der Insekten

* 30. Januar 1924 Berlin

† 18. September 1992 Tübingen

Herkunft

Werner Reichardt war Kaufmannssohn und stammte aus Berlin.

Ausbildung

Nach dem Abitur während des Krieges diente R. bei der Entwicklungsabteilung für Funkmeßtechnik. Als aktiver Gegner des Nationalsozialismus entging er nur knapp den Fängen der Gestapo. Nach Kriegsende studierte er Physik, schloß mit dem Diplom ab und promovierte zum Dr.-Ing.

Wirken

Seine berufliche und wissenschaftliche Laufbahn begann er 1952 am Fritz-Haber-Institut in Berlin. 1955 wechselte er für einige Jahre an das Institut für Technologie in Pasadena/USA. 1958 wurde er Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Physikalische Chemie in Göttingen. 1960 wechselte R. als Wissenschaftliches Mitglied und Direktor an das Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen. Von 1968 bis 1992, d. h. bis zu seiner Emeritierung, wirkte er als Wissenschaftliches Mitglied und geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik ebenfalls in Tübingen und hatte wesentlichen Anteil an der Entwicklung des Instituts zu einer weltweit angesehenen Forschungseinrichtung.

Mit seinen Arbeiten über die Sehvorgänge am Fliegenhirn schuf R. die Voraussetzungen zum Verständnis des Bewegungs- ...